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Monitor für 12 Volt aus altem LaptopKlar, auch wir haben einen Umformer an Bord, der aus dem 12-Volt Bordnetz 230 Volt generiert. Aber ich finde es unsinnig und verschwenderisch, wenn man für Geräte wie einen Monitor oder auch Fernseher die 12 Volt erst auf 230 Volt hochtransformiert, um sie anschließend wieder auf eine niedrigere Spannung zu reduzieren. Es entsteht immer eine Verlustleistung, zudem liegen überall Netzadapter im Weg. 12 Volt Monitor für wenig Geld18.12.2019
Vor einigen Jahren hatte ich mir einen gebrauchten 17-Zoll Monitor gekauft, der direkt an 12 Volt betrieben werden kann. Das Gerät dient bis heute problemlos unserem Navi-Computer, einem Laptop mit Windows-Betriebssystem als Display.
Einen gebrauchten preiswerten 12V-Monitor im Netz zu finden ist nicht einfach, da normalerweise nicht angegeben wird, mit welcher internen Spannung sie arbeiten. Nun ist es so, dass ich auch bei technischen Geräten alles aufbewahre, was noch brauchbare Teile hat. So liegt bei mir auch ein Laptop im Schrank, der wegen eines Defektes auf dem Mainboard ausser Betrieb ist. Das Full-HD Display in 15,6 Zoll ist aber noch funktionstüchtig. Also habe ich es ausgebaut. Display ausbauenDas Ausbauen des Displays aus einem Notebook ist nicht wirklich schwierig, aber von Gerät zu Gerät unterschiedlich, so dass man kaum allgemein gültige Hinweise geben kann. Ich habe für mein LENOVO ThinkPad einfach im Internet gesucht und prompt mehrere Anleitungen zum Wechseln des Displays gefunden. Als Werkzeug reicht ein Feinmechaniker-Schraubendrehersatz. Es kann sein, dass man verklebte Teile lösen muss. Hier kann ein Heissluftgebläse (regulierbar) oder auch ein Haarföhn hilfreich sein.Vorsicht beim Lösen der Kabelverbindung am Monitor. Ein Kabelbündel verschwindet meist unter einem Klebestreifen. Den vorsichtig lösen. Darunter findet man einen vielpoligen Flachstecker ohne Verriegelung. Der Stecker wird einfach herausgezogen und schon hat man das nackte Display in der Hand. Eigentlich handelt es sich natürlich um das LC-Display, das mit der LED-Hintergrundbeleuchtung eine Einhait bildet. Auf dem Display sollte man einen Aufkleber finden, der die Modellbezeichnung enthält. In meinem Fall war es ein B156HTN01.1 WebCam gleich mit ausgebautNebenbei fiel mir beim Ausbau des Displays auch noch die kleine Kamera mit der Bezeichnung 0A66263 in die Finger. Habe schnell mal gegoogelt und gelesen, dass andere Bastler das Teil zur USB-Kamera umgebaut haben. Bei meinem Modell stand auf der Rückseite sogar die Info, dass die Kamera mit 3,3 Volt betrieben wird und welche Anschlussdrähte wofür benutzt werden.Controller bestellenNun muss ein passender Controller gefunden werden. Dazu gibt man in einer Suchmaschine die Modellbezeichnung und "controller" als Stichworte ein. In meinem Fall waren sowohl bei Ebay als auch bei Amazon chinesische Anbieter zu finden. Für mein Display fand ich bei Ebay die günstigeren Angebote. Ab 20 Euro gab es die einfache Version, ich habe fünf Euro draufgelegt und dafür einen Controller mit IR-Fernbedienung bekommen.Kosten des ProjektesMehr für meinen eigenen Überblick hier eine Tabelle (ohne Anspruch auf Vollzähligkeit) über die mir entstandenen Kosten:
Materialkosten laut Tabelle: 133.16 EuroAnschluss und TestDrer Controller wurde direkt aus China geliefert und kam schon nach zwei Wochen bei mir an. Der Anschluss an das Display macht keine Schwierigkeiten, wenn man den Stecker richtig herum - die Kontakte weisen nach oben - in die flache Buchse auf dem Display einführt.Nun noch Batterien in die IR-Fernbedienung und das Board mit 12 Volt versorgen. Eine grüne Kontroll-LED geht sofort an. Ein erstes Lebenszeichen. Nun kommt der spannende Moment. Habe ich den passenden Controller erhalten und funktioniert das Gerät erwartungsgemäß? Ich betätige den Einschalter an der IR-Fernbedienung, die Hintergrundbeleuchtung im Display geht an und einen Moment später zeigt das Display auf blauem Grund die Meldung "No Signal!". So weit ist schon mal alles bestens. Ich verbinde nun ein Raspberry-Pi per HDMI mit dem Controller. Nach Auswahl des richtigen Eingangs per Fernbedienung sehe ich in voller HD-Qualität, was mein Raspi zeigen will. Ich hatte zwar gehofft, dass alles problemlos läuft, aber sicher kann man ja nie sein. Um so mehr freue ich mich über den prompten Erfolg. Nun will ich noch wissen, ob auch der Ton funktioniert. Also Kopfhörer mit 3,5 mm Klinkenstecker an der entsprechenden Buchse eingestöpselt und tatsächlich: das Audiosignal kommt per HDMI bis an meine Ohren. Auch ein kleiner Lautsprecher lässt sich anschließen. Dazu gibt es eine JST-Steckverbindung auf dem Board und auch die funktioniert ordentlich. Ich bin sehr zufrieden, dass aus technischem Schrott, einem defekten Notebook, nun ein wunderbares Display geworden ist. Mehr noch: durch Kombination mit einem Raspberry, einer alten Tastatur und einer Maus ist nun ein kompletter Bordkomputer entstanden. Im nächsten Schritt werde ich den Monitor in ein geeignetes Gehäuse einbauen. Fast fertig !Ich habe mir im Baumarkt Sperrholz passend sägen lassen und alles zu hause zusammengeleimt und geschraubt. Nun ist alles integriert und funktioniert. Auch habe ich dem Monitor ein Raspberry spendiert. Das ist ein kompletter kleiner Computer auf Linux-Basis.Das Holzgehäuse werde ich noch entsprechend der Bootseinrichtung beizen und lackieren, so dass es sich optisch schön einpasst. Das Display habe ich etwa fünf Zenbtimeter im Gehäuse versenkt und den Gehäuserand innen matt schwarz gestrichen Da der Controller im HDMI-Eingang auch den Ton entgegennimmt und er zudem einen eigenen kleinen Verstärker hat, habe ich oben in beiden Ecken kleine Lautsprecher eingeklebt. Auf der rechten Seite befindet sich darunter die IR-LED für den Empfang der Fernbedienung sowie das Tastenfeld, damit das Gerät auch ohne Fernbedienung genutzt werden kann. Die gesamte Elektronik habe ich an der Rückwand montiert. So brauchen wir noch eine kleine Platine, die aus den 12 Volt die stabilen 5 Volt für das Raspberry erzeugt. Die liegt hier - fast von den Kabeln verdeckt, über der Controller-Platine. Das Raspberry befindet sich im eigenen Gehäuse an der linken Seite, wo man durch eine Aussparung im großen Gehäuse an die USB-Anschlüsse sowie den Netzwerkanschluss drankommt. So kommt man seitlich an die Anschlüsse des Raspi dran. In einer der USB-Buchsen steckt übrigens das Funk-Dongle für die drahtlose Verbindung zur Tastatur und Maus. eine weitere USB-Buchse wird später zum Anschluss des GPS-Empfängers benötigt. Die ursprüngliche Idee war ja nicht, einen kompletten Bordcomputer zu bauen, sondern nur einen passenden Monitor aus einem zu verschrottenden Laptop herzustellen. Die nächsten Schritte sind nun, eine geeignete Navigations- oder Plottersoftware zu installieren, damit die Kiste komplett eigenständig wird. Mit einigem Stolz kann ich nun meinen selbst gebauten Bordcomputer präsentieren: im Holzgehäuse, gebeizt und lackiert, damit er zu unserer PRIMA passt. |